Eberhard Schrammen in seiner Werkstatt | Foto: Willy Römer - bpk/Kunstbibliothek, SMB, Photothek

Drechsler, Maler und Fotograf

Eberhard Schrammen

* 11. November 1886 in Köln
† 12. Dezember 1947 in Lübeck

Selbstporträt, Holzschnitt, 1911- Edition Rieger
Titelbild: Eberhard Schrammen in seiner Werkstatt | Foto: Willy Römer – bpk/Kunstbibliothek, SMB, Photothek
Selbstporträt, Holzschnitt, 1911- Edition Rieger

Nach der Aufnahme an der Kunstakademie Düsseldorf 1906, wechselte er ein Jahr später an die Großherzoglich-Sächsische Hochschule für bildende Kunst in Weimar. Er reiste viel, bevorzugt in die nordischen Länder und erwarb schwedische Sprachkenntnisse. 1913 erhielt er den Villa-Romana-Preis, hielt sich auch zu einem Studien-Aufenthalt in Paris auf. Er gehörte zu den ersten Studenten am Bauhaus in Weimar, gab die Zeitschrift „Der Austausch“, auch mit eigenen Holzschnitten, heraus.1920 heiratete er die Bauhausstudentin Toni von Haken.

Nach einem Volontariat bei einem Drechsler konzentrierte er sich immer mehr auf kunsthandwerkliche Arbeit. Bei der ersten Bauhaus-Ausstellung 1923 wurde eins seiner Holzobjekte sogar zum „Bauhaus-Maskottchen“ gekürt. In den Grundformen Zylinder, Kugel und Halbkugel und in den Grundfarben Blau, Rot, Gelb. 1925 übersiedelte Schrammen mit seiner Frau und dem Sohn Klaus nach Gildenhall. Dort baute er seine eigene Drechslerei mit bis zu 14 Angestellten auf. Zum Sortiment gehörten Möbel, Leuchten, Schalen… Er lieferte bis in die USA, nach Holland, England. Die Wirtschaftskrise beendete leider das erfolgreiche Unternehmen.

Toni und Eberhard Schrammen konzentrierten sich mit ihren Erfahrungen jetzt auf die Foto-Grafik, konnten damit Verlage überzeugen. 1933 zog die Familie nach Lübeck. Zum Ende seines Lebens widmete sich Schrammen wieder der Malerei, zwei Monate vor seinem Tod wurden seine Werke in Lübeck ausgestellt.