Wer sich Ansichtskarten der Siedlung Luisenhof in Berlin-Reinickendorf anschaut, fühlt sich vielleicht an Gildenhall erinnert. Reihenhaussiedlung für Familien, Nutzgärten zur Selbstversorgung. Als sozialreformerisch tätiger Bauunternehmer setzte Heyer damit
1919/1920 ein Zeichen.
Dann der Wechsel nach Neuruppin. In Gildenhall erwarb er Land am Ruppiner See – für den Bau einer Siedlung und seines eigenen Hauses (heute Am See 16).
Im Januar 1921 unterschrieb er mit Otto Bartning (Deutscher Werkbund) und Walter Curt Behrendt (Herausgeber der Zeitschrift „Die Volkswohnung) den Aufruf „Das Handwerk von Gildenhall“. Im Juni des Jahres gründete sich die „Gildenhall Freiland-Siedlung eGmbH“. Heyer erwarb mehr als 100 Morgen Land, die er der Siedlung überließ. Sein Ziel war es, den Kunsthandwerkern mit ihren Werkstätten eine wirtschaftliche Grundlage zu geben.
Als Gründer der Siedlung übernahm er alle Risiken für Kredite. Doch die Schulden wuchsen. Sein Baugeschäft in Berlin konnte das nicht ausgleichen. Enttäuscht verließ er 1929 Gildenhall. Seine sozialen Ideale, seine Erfahrungen in Bau- und Kreditwirtschaft formulierte er in vielen Artikel.
Das Heyer-Haus in Gildenhall wurde mit großer Sorgfalt saniert, und erinnert so an seinen Erbauer.