Mögelin stammte aus einer holländischen Weberfamilie, der Großvater war Textilfabrikant. Sie trat in die Fußstapfen ihrer Familie, war aber auch im Malen sehr talentiert.
1919 ging sie an das Bauhaus in Weimar, zu ihren Lehrern gehörten Itten, Klee, Marcks, Mucha. Von 1921 bis 1923 arbeitete sie dort in der Weberei.
Mit dem Wechsel 1923 nach Gildenhall erfüllte sie sich einen Traum. Im Gebäude Hermsdorfer Weg 5/7 richtete sie im Erdgeschoss Webstühle für ihre Textilarbeiten ein, unter dem Dach entstand die Bastweberei. Else Mögelin war eine unermüdliche Arbeiterin und Anleiterin, auf einem Foto sieht man neun Frauen in der Bastwerkstatt. Ab 1926 teilte sie sich die Weberei mit Otto Patkul Schirren. 1927 wurde sie als Leiterin der Textilklasse an die Kunstgewerbeschule Stettin berufen, nach dem Krieg verlor sie dort ihre Stelle. Von 1945 bis zur Rente 1952 leitete sie die Textilklasse der Hochschule für bildende Künste in Hamburg.
Für die Gildenhall-Ausstellung 2016 am Ort des Geschehens überließ uns das Bauhaus-Archiv Berlin ein Foto des Bildteppichs „Ruppiner See“. Im Originalmaßstab gedruckt wurde er zum Publikumsliebling. Und noch eins schenkte uns Mögelin für die Ausstellung: den Titel.
Auf die Frage, wie es so sei mit der freien Arbeit, hatte sie Gropius einst geantwortet: als ob alle Tage Sonntag wäre.