Über den Verein
Eigentlich beginnt die Geschichte des Vereins schon 2015. Zum Tag des Denkmals im September wurde die Kunsthandwerkersiedlung Gildenhall wieder lebendig. Das Haus Hermsdorfer Weg 5 / 7. Die einstige Gastwirtschaft im Flachbau wurde ab 1922 von Hans Lehmann- Borges, seiner Frau und Richard Mutz bewohnt. Als Werkstatt genutzt wurde das zweigeschossige Gebäude daneben von dem Tischler Walter Voigt und der Weberin Else Mögelin.
Wir öffneten das muchtig riechende Erdgeschoss, doch die Gäste ließen sich nicht abhalten. Für die anberaumten 3 Vorträge mussten wir die Fenster öffnen, um den Vortrag von Hendrik Schink, selbst Keramiker und profunder Kenner der Materie, der 1984 seine Diplomarbeit an der Burg Giebichenstein über Gildenhall schrieb, hören zu lassen. Und fast alle Gäste kamen mit Taschen. Hendrik Schink hatte angeboten, die hauseigenen Schätze auf Gildenhaller Echtheit prüfen zu lassen.
Die schon erwähnte Else Mögelin schenkte dann der Ausstellung im Rahmen von Kulturland Brandenburg und der Fontanestadt Neuruppin 2016 „Handwerk – zwischen gestern und übermorgen“ den poetischen Titel „es ist, als ob jeden Tag Sonntag wäre“. In den Sommerferien durften wir den Hort der angrenzenden Schule und das einstige Büro- und Ausstellungsgebäude (nach dem Entwurf von Adolf Meyer) für eine Ausstellung nutzen. Großer Aufwand, großer Einsatz, große Resonanz. Es kam sogar eine Architektengruppe aus Österreich angereist.
Eine Gidenhallerin bot Führungen an, 50 Leute im Schlepptau, die Fahrradführungen mit Hendrik Schink vermittelten den Eindruck einer Cross-Fahrt… Christiane Hoppe, die im Haus des Begründers von Gildenhall, Georg Heyer, wohnt, hat seit 2016 ständig Anrufe von interessierten Gästen.
Kein Wunder, das sie seit 2019 im Vorstand des Vereins ist, der sich mit insgesamt 15 Mitgliedern um das Bewahren der Geschichte der Gildenhalller Kunsthandwerkersiedlung und deren Nachwuchs im handwerklichen Bereich sorgt und kümmert.